Das Papiermuseum Düren befindet sich in direkter Nachbarschaft zum Leopold-Hoesch-Museum. Seine zentrale Aufgabe besteht darin, die historische Entwicklung der Papierproduktion und -verarbeitung wie auch die Nordeifler Industriestadt als deren traditionelles Zentrum vorzustellen.
Die Idee, ein solches Museum zu begründen, wurde bereits in den frühen 1940er Jahren formuliert, doch verhinderte der Fortgang des Zweiten Weltkriegs ihre Ausführung. Der im Jahre 1984 konstituierte Förderverein Düren-Jülich-Euskirchener Papiergeschichte e.V. setzte sich erneut für die Einrichtung eines Papiermuseums ein – mit Hilfe staatlicher und privatwirtschaftlicher Mittel konnte es 1990 eröffnet werden. Im Jahr 2009 fusionierte der Förderverein des Papiermuseums mit dem Museumsverein Düren e.V.
Die Papierherstellung ist in Düren ununterbrochen von 1576 bis heute nachweisbar. Alle Papiermühlen und -fabriken (im Laufe der Zeit waren dies 68) siedelten sich entlang der Rur an, deren weiches Wasser für die Herstellung besonders wichtig war. Düren war bis in die 1970er Jahre die Stadt des Papiers in Deutschland. In der Region konzentrierten sich ebenfalls Zulieferbetriebe für Filztuch, Siebtuch und Maschinen sowie Verarbeiter und Veredler von Papier.
Die Papierindustrie der Region beteiligte sich 1981 an der Ausstellung Das Papier – Geschichte – Herstellung – künstlerische Gestaltung im Leopold-Hoesch-Museum, und Künstler aus vielen Ländern nahmen teil. Aus dieser Initiative der Museumsdirektorin Dorothea Eimert konstituierte sich 1984 der Förderverein Düren, Jülich, Euskirchener Papiergeschichte (Vorsitzender: Fabrikant Heinrich August Schoeller von der Papierfabrik Schoellershammer) mit dem Ziel, in Düren ein Papiermuseum zu gründen, wie dies bereits 1939 begonnen worden war, aber 1944 zerstört wurde. Zudem entwickelte sich aus dieser ersten Papierausstellung 1981 ab 1986 die Internationale Biennale der Papierkunst – PaperArt.
Auf Initiative des Gewerkschaftssekretärs Peter Viehöver, der selbst Papiermacher war, beschloss die Stadtverordnetenversammlung am 24. September 1987, in dem ehemaligen Tankstellen- und Garagenbetrieb Theodor Meisenberg hinter dem Leopold-Hoesch-Museum an der Wallstraße ein Papiermuseum einzurichten. Peter Viehöver, Alfred Hoesch, Dorothea Eimert, Max Heyder und Designer Herbert Titz richteten das erste so benannte Papiermuseum Deutschlands, in den völlig umgebauten Räumen direkt an der alten Dürener Stadtmauer ein. Es wurde im März 1990 eingeweiht. Jahre später erfolgte ein mediengerechter Umbau (eröffnet im Juni 2000) mit dem Designer Reinold Dreekes und der fachlichen Unterstützung von Alfred Hoesch, Peter Viehöver und Dorothea Eimert.
Im Papiermuseum Düren werden sowohl die traditionell-handwerkliche als auch die modern-industrielle Form der Papierherstellung präsentiert. Die Besucher erleben anschaulich den Weg über das Papyrus und Pergament bis zum Material Papier, wie man es heute kennt. Papier, Karton und Pappe werden in ihrer Bedeutung für die Kulturgeschichte und unseren Alltag anhand unterschiedlichster Informationsstationen erfahrbar. Ein besonderes Erlebnis sind die regelmäßig stattfindende Führungen durch das Papiermusem mit anschließendem Workshop. Hier entstehen aus selbst geschöpftem Papier kleine Kunstwerke oder Gebrauchsgegenstände.
Einzigartig ist das Papiermuseum Düren dadurch, dass es sich auch der Papierkunst annimmt. In der Sammlung des Hauses befinden sich 30.000 Blatt Wasserzeichen des 18. und 19. Jahrhunderts, viele perforierte Kupferstiche sowie kunstgewerbliche Objekte aus Papier. Im zweijährigen Rhythmus fand die PaperArt im Papiermuseum und im benachbarten Leopold-Hoesch-Museum statt.
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag: 10:00 – 17:00 Uhr
Donnerstag: 10:00 – 19:00 Uhr
Montag geschlossen
Adresse
Leopold-Hoesch-Museum & Papiermuseum Düren
Hoeschplatz 1
52349 Düren
Tel.: 02421 252561
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