Das Haus
Die „Kunstsammlungen der Stadt Limburg“ wurden im August 1985 eröffnet. Sie sind in zwei Gebäuden der Limburger Altstadt am Fischmarkt untergebracht, die dafür miteinander verbunden wurden. Eingangshalle und Kern bildet die Halle des Historischen Rathauses (um 1250 erbaut), über die man in drei weitere Ausstellungsräume im Nachbargebäude (um 1615 erbaut) gelangt.
Der Beginn der „Städtischen Kunstsammlungen“ und des Ausstellungshauses sind Ausdruck einer Epoche nach Beendigung einer notwendigen, jahrzehntelangen Aufbauphase der Stadt nach Ende des 2.Weltkriegs. Die vom Magistrat und insbesondere vom Altbürgermeister Josef Kohlmaier ausgegangenen Bestrebungen, die musealen Bestände des ehemaligen Heimatmuseums sowie Kunstobjekte aus dem Rathaus und dem Stadtarchiv zusammenzufassen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, sollten Anfang der 1980er Jahre realisiert werden, nachdem die Stadt mehrere Kunststiftungen erhalten hatte. Grundlegende Aussage dabei war, dass kein Heimatmuseum entstehen sollte. Damit war der Gedanke für ein Kunstmuseum geboren.
Die Sammlungen
Der Bestand an Werken der bildenden Kunst im Eigentum der Stadt setzte sich zunächst aus mehr oder weniger zufällig überkommener Einzelobjekte zusammen. Dies änderte sich, als 1978 der damals in Hadamar lebende, international bekannte Silhouettenkünstler Ernst Moritz Engert der Stadt Limburg mehr als 600 seiner Scherenschnitte, Grafiken und Zeichnungen übergab. Ernst Moritz Engert verband mit der Stiftung den Wunsch, dass die Stadt Limburg durch Ausstellungen und Katalogveröffentlichungen sein Lebenswerk in der Öffentlichkeit in Erinnerung halten solle.
Seit Eröffnung sind daher ständig im 2. Stock der Kunstsammlungen der Stadt Limburg seine Scherenschnitte ausgestellt. Wegen des Umfangs der Stiftung wurde sie in vier Teilbereiche gegliedert: Ernst Moritz Engert – Theaterblätter (2000); Ernst Moritz Engert – Figürliche Blätter (2002); Ernst Moritz Engert – Grafik (in Planung); Ernst Moritz Engert – Porträtsilhouetten (in Planung).
Seit dem Jahr 2000 wird jeweils ein Teilbereich ausgestellt, der von einer Katalogveröffentlichung begleitet ist, die den Gesamtbestand der zugeordneten Arbeiten aus der Stiftung bei der Kreisstadt Limburg a.d. Lahn dokumentiert. Weiterhin sind bisher zur Stiftung folgende Kataloge erschienen: „Engert und das Theater“, 1985 (vergriffen); „Engert und seine Künstlerfreunde – Expressionismus in Bonn und Darmstadt“ (1987); „Engert und seine Künstlerfreunde – Boheme in München und Berlin“ (1990); „Im Gegenlicht – Ein Schattenbild – Engert zum 100 Geburtstag“ (1992).
1980 erwarb die Stadt Limburg den Nachlass des Expressionisten Josef Eberz. Er beinhaltete 314 Arbeiten – Gemälde, Aquarelle, Grafik – von ihm und 198 Aquarelle seiner Frau Gertrud Eberz-Alber. Der Nachlass stellt den Grundstock der städtischen Sammlung dar, die in den letzten Jahren durch mehr als 100 Ankäufe erweitert wurde. Folgende Ausstellungen hat die Stadt Limburg bisher durchgeführt und jeweils einen Katalog dazu veröffentlicht. Sie geben sowohl Einblick in sein Gesamtwerk als auch einen Überblick zur Sammlung: Josef Eberz – Graphische Zyklen (1986); Josef Eberz in Italien (1990); Josef Eberz – Gemälde, Aquarelle, Graphik (1995); Josef Eberz – Bau- und raumbezogene Arbeiten (1998); Gertrud Eberz-Alber – Aquarelle (2000).
Die städtischen Sammlungen wurden über die Jahre kontinuierlich durch weitere Stiftungen erweitert. Dazu gehören: Josef Müller-Pauly; Klaus Panzner, Josef Kiefer, Rudolf Fuchs, Adam Wolf, Karl Baumann. Diese Teile der Sammlungen wurden 1998 im Katalog „Schenkungen an unsere Stadt Limburg“ dokumentiert.
Ausstellungen/Aktivitäten
In den Kunstsammlungen der Stadt Limburg finden jährlich bis zu sechs Ausstellungen mit einer Dauer von 6–8 Wochen statt. Vernissage und Finissage bieten immer die Möglichkeit der Information zur aktuellen Ausstellung und angenehme Unterhaltung. Die Auswahl der Ausstellungsprojekte orientiert sich an vier Themenschwerpunkten: Höhepunkte der Kunstgeschichte (2003: Jugendstil), zeitgenössische Kunst, Künstler der Region – Kunst zur Region, Eigene Sammlungen.
Seit 1996 wird jährlich, bundesweit der Kunstpreis der Stadt Limburg ausgeschrieben. Künstlerinnen und Künstler können sich hier unter einem gestellten Thema mit einem eigenen Ausstellungsprojekt bewerben. Der Preis ist mit 5.000 € dotiert und der Ausstellung des ausgelobten Projektes in den Kunstsammlungen der Stadt Limburg verbunden.
Am letzten Wochenende im August findet auf dem Neumarkt der Limburger Kunsthandwerkermarkt statt. Jedes Jahr nehmen bis zu 80 Kunsthandwerker am Markt teil. Seine Attraktivität wird noch durch Musik und Walk-Acts gesteigert.
Die Kunstsammlungen der Stadt Limburg bieten weiterhin an: Kunstvorträge, Aktionen am „Internationalen Museumstag“, Programm in der „Nacht der lebendigen Schaufenster“ in der Limburger Altstadt und alle zwei Jahre gemeinsam mit anderen Institutionen der Stadt das „Nächtliche Kunstvergnügen“.
Mehr Infos:
Adresse:
Kunstsammlungen der Stadt Limburg, Historisches Rathaus, Fischmarkt 21, 65549 Limburg a.d. Lahn
Tel.: 06431 – 212912; Fax.: 06431 – 212918;
Email: irene.roerig@stadt.limburg.de
Homepage: www.limburg.de
Öffnungszeiten:
Mo. – Fr.: 8.30 – 12.00 Uhr + 14.00 – 16.00 Uhr, Do.: bis 18.00 Uhr; Sa./So./Feiertage: 11.00 – 17.00 Uhr
Eintritt:
Ab 18 Jahre: 2,00 €, Gruppenermäßigung ab 10 Personen. Montag: Freier Eintritt
Karfreitag, Karsamstag, Ostersonntag, Fronleichnam, Weihnachten, Silvester und Neujahr geschlossen
Neueste Kommentare