Isolde Ay

Szenen des Lebens

ayfotoAngefangen hat alles damit, dass sie ihrem kleinen Sohn gewisse Verhaltensweisen „aberziehen wollte – ohne zu schimpfen“. Also zeichnete Isolde Ay aus Kaufbeuren eine lustige Kinderfigur, die wie ihr Sohn Holm an den Fingernägeln kaute oder in der Nase bohrte. Humorvoll setzte sie ganz alltägliche Situationen um. Doch Zeichnen allein reichte der Kaufbeurerin nicht. Anfangs begann sie, Scherenschnitte aus schwarzem Karton anzufertigen. Diesem Hobby ist sie bis heute treu geblieben.

 

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Noch immer entwirft sie Bilder, die meisten Ideen stammen nach wie vor aus der Kindheit ihres jetzt erwachsenen Sohnes. Sie zeigen Mädchen und Buben, die Geburtstag feiern, ihren ersten Schultag erleben oder einen Schneemann bauen. Weitere Scherenschnitte stellen auch Erwachsene dar, zum Beispiel bei einer Bürgerversammlung, beim Fußballspiel oder im Wirtshaus.

 

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Das Talent scheint Isolde Ay in die Wiege gelegt worden zu sein. Schon als Kind zeichnete sie sehr gerne, genau wie ihr Vater. „Kunst war immer mein Lieblingsfach“, erinnert sich die Kaufbeurerin an ihre Schulzeit zurück.
Anfangs wollte sie das Hobby sogar zum Beruf machen, doch zerschlugen sich diese Pläne, „da ich sehr früh geheiratet hatte“. Als Freizeitbeschäftigung gab sie das Scherenschneiden aber niemals auf. Für Bekannte fertigte sie auf Wunsch Bilder an, stellte Motive für Kalender oder Grußkarten zur Verfügung. Zweimal waren ihre Bilder sogar auf Ausstellungen zu sehen.

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Sicher gab es auch Zeiten, in denen „ich keine zündenden Ideen hatte“, gibt Isolde Ay offen zu: „Wenn es mir nicht gut geht, bin ich nicht kreativ“, spricht sie aus Erfahrung. Doch oft genug hat sie gute Einfälle. Dann zeichnet sie zunächst einen Entwurf auf Papier. Erst danach schneidet sie mit einer Rasierklinge Scherenschnittpapier nach der Vorlage zurecht „eine Arbeit, die sich über mehrere Tage oder gar Wochen hinziehen kann. je nachdem, wie viel Zeit ich gerade habe“ da will sie sich nicht genau festlegen. In einem Zug hingegen müsse das Kleben des schwarzen Scherenschnittes auf weißem Untergrund passieren. „Eine nervige Arbeit“, urteilt die Kaufbeurerin.

Einmal erfand sie zu ihren Bildern sogar eine Geschichte: Ein Papierdrache fliegt zwei Kinder in fremde Länder wie Italien oder Jugoslawien und skandinavische Länder, in denen die beiden dann etwas Aufregendes erleben. „Mit Bekannten haben wir dort tatsächlich unsere Ferien verbracht“, erzählt die Künstlerin. Bei zwei weiteren Ausflugsorten musste sie allerdings ihre Phantasie spielen lassen, obwohl sie gern einmal dort Urlaub gemacht hätte: in China und – im Schlaraffenland.

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