Fragil ist nicht nur das Material, fragil sind auch die Werke, die daraus entstehen. Esther Glück, Katharina Meister und Tilmann Zahn arbeiten mit dem Material Papier. Durch Schneiden und Reißen entstehen fragile Gebilde von großer Leichtigkeit und mit einer starken skulpturalen Präsens. Fragil sind aber auch die Systeme mit denen sich die Künstler inhaltlich beschäftigen.
Esther Glück schneidet mit dem Skalpell hauchfeine Negativformen in weißes Papier. Es sind meist Aktzeichnungen von Menschen in Architektur oder Natur. In ihrer Nacktheit wirken sie schutzlos und verletzlich, offenbaren die Spuren der Zeit. Esther Glücks Papierschnitte spielen mit der Wahrnehmung, mit dem Verhältnis von Negativ- und Positivform, von Präsenz und Absenz der menschlichen Figur.
Papierschnitte nehmen auch in Katharina Meisters Werken einen zentralen Raum ein. Wie schwarze Schatten zeichnen sich die Silhouetten von Bäumen vor dem Hintergrund ihrer Landschaften ab, und doch sind ihre Werke keine romantischen Landschaftsbilder. Katharina Meister beschäftigt das fragile Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur sowie die möglichen Folgen eines vom Menschen verursachten Klimawandels.
Durch Reißen von Ölpapieren lässt Tilmann Zahn filigrane lineare Geflechte entstehen, deren Formen an rostige Stahlkonstruktionen erinnern. Sowohl die erdig-dunklen Brauntöne als auch die schemenhaften Linien, schattenhaften Flächen und fransigen Konturen der gerissenen Papiere unterstützen den Eindruck von Alter und Verschleiß. Tilmann Zahn inspirieren Orte, an denen Entstehen und Verfall gleichermaßen offensichtlich werden: Die schäbigen und unwirtlichen Rückseiten der glitzernden Konsumwelt.
Di. + Do. 14.30 17.00 Uhr
Sa. 14.30 17.00 Uhr
So. 11.00 17.00 Uhr
Gruppen nach Vereinbarung
Förderer: Stadt Meppen, Emsländische Landschaft
Informationen:
Michael Markus, Ausstellungsleiter
05931/7575 oder 0591/9151520
Ausstellungsleiter@Meppener-Kunstkreis.de
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